Donnerstag, 22. März 2012

Die Elsachstadt - das Zentrum des keltischen Oppidums Heidengraben

Das auf der Erkenbrechtsweiler Berghalbinsel gelegene keltische Oppidum Heidengraben war viele Quadratkilometer groß. Ein kleiner Teil der Fläche innerhalb des Oppidums - heute Elsachstadt genannt - war noch einmal extra befestigt. Dort befand sich die eigentliche Siedlung mit den Wohnhäuser, den Werkstätten und den Handelszentren.

Dies ist nun schon der vierte von fünf geplanten Posts in diesem Blog zum keltischen Oppidum Heidengraben. Der Ort des heutigen Posts befindet sich bereits außerhalb der Region Stuttgart im Landkreis Reutlingen. Der Heidengraben erstreckt sich heute über die Landkreise Esslingen und Reutlingen. Und obwohl dieser Blog ja die Region Stuttgart zum Thema hat, soll doch der gesamte Heidengraben bzw. das was man heute davon noch sehen kann, hier beschrieben werden. Schließlich spielen die heutigen Verwaltungsgrenzen in Bezug auf eine über 2.000 Jahre alte Kulturleistung keine Rolle.

Die Elsachstadt war auf allen Seiten von Wällen oder naturgegebenen Verteidigungsmöglichkeiten umschlossen. Ihren heutigen Namen hat die Elsachstadt nach dem Bach Elsach, einem Seitenbach der Erms bei Bad Urach, erhalten. Die Elsach entspringt unter anderem in der Falkensteiner Höhle, einer der bekanntesten Höhlen der Schwäbischen Alb. Heute kann man noch den gesamten Wall sehen, der die Elsachstadt von der übrigen Erkenbrechtsweiler Berghalbinsel abgetrennt hat. Zudem kann man an den Traufrand der Elsachstadt gehen und von dort Ausblicke auf das Tal der Elsach genießen.

Wie kommt man hin?
Mit dem Auto kann man zum Beispiel über die A8 anreisen, Anschlussstelle Kirchheim/Teck. Von dort folgt man der B 465 in Richtung Süden bis zum Ort Owen. Dort biegt man nach rechts auf die L 1210 in Richtung Beuren ab. Auf dem Hochpunkt dieser Straße vor dem Abstieg nach Beuren biegt man nach links auf die K 1262 ab und fährt hinauf auf die Albhochfläche. Oben fährt man durch den Ort Erkenbrechtsweiler durch und geradeaus weiter bis zur Einmündung in die K 1263. Dort biegt man nach links in Richtung Grabenstetten ab. Ca. 1,6 Kilometer nach dem Abbiegen liegt auf der rechten Seite der Straße direkt beim Wall der Elsachstadt ein Parkplatz.

Im Gebiet unterwegs
Nachfolgend werden drei Spaziergänge vorgeschlagen, auf denen man die Überbleibsel der Elsachstadt erkunden kann.

Spaziergang 1: Entlang des Walls nach Westen
Man steigt auf den Wall, der direkt beim Parkplatz beginnt, und folgt ihm in Richtung Westen bis zum Waldrand, wo er endet. Dort beginnt ein Seitental des Kaltentals. Das Kaltental gehört zum Talsystem, das die Elsachstadt im Westen und Süden begrenzt hat. Die Länge des Spaziergangs hin und zurück ist ca. 800 Meter.

Spaziergang 2: Entlang des Walls nach Südosten
Man steigt auf den Wall und folgt ihm in Richtung Südosten, bis man auf einen Feldweg stößt. Dort befindet sich das heute so genannte Tor C des Heidengrabens (Informationstafel). Dies war einer der Zugänge zur Elsachstadt. Hinter dem Tor C wird der Wall undeutlicher. Er endet kurz danach am Waldrand und Rand des Talsystems. Die Länge des Spaziergangs bis zum Tor C und zurück ist ca. 1.300 Meter.

Spaziergang 3: Zum Lauereckfels
Der Lauereckfels ist ein Aussichtspunkt am Rand der ehemaligen Elsachstadt. Wie beim Spaziergang 2 geht man zunächst zum Tor C. Dort biegt man nach rechts auf den Feldweg ab. 170 Meter später biegt man nach links auf einen weiteren Feldweg ab. Nach kurzer Zeit kommt man zum Waldrand. Im Wald weitergehend erreicht bald den auf einem Geländevorsprung gelegenen Lauereckfels mit schöner Aussicht auf einen Teil des Talsystems von Bad Urach. Auf dem Felskopf befinden sich eine Bank und als Besonderheit ein Felsbuch in einem Behälter neben der Bank. Dort kann sich jeder Besucher eintragen. Die Länge des Spaziergangs zum Lauereckfels und zurück ist ca. 3,8 Kilometer.     

  
Über 2.000 Jahre alt und doch noch gut erhalten ist der Wall der Elsachstadt.

Auf dem Wall führt ein Pfad entlang.

Der Wall grenzte die Elsachstadt (links) vom übrigen Gebiet des keltischen Oppidums Heidengraben ab.

Der Wall der Elsachstadt ist heute ein Biotop auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb.

Blick vom Lauereckfels auf ein einsames Tal, das ein Teil der Bad Uracher Tälerspinne ist.
 

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