Freitag, 30. Juli 2010

Durch den Favoritepark bei Ludwigsburg



Der Favoritepark bei Ludwigsburg hat mehrere Gesichter. Einerseits ist er ein Landschaftspark, entstanden während der Monarchie in Württemberg. 

Dann ist er auch ein Naturschutzgebiet, mit einer Größe von 72 Hektar und verordnet in den Jahren 1937 und 1990. Und schließlich ist der Favoritepark auch eine Art Tierpark. 

Denn im Park wird Dam-, Axis- und Muffelwild gehalten. Und einige dieser Tiere - "Wild" kann man unter diesen Umständen kaum mehr sagen - sind so zahm, dass sie ohne Bedenken bis zum Hauptweg im Park gehen und sage und schreibe bis auf 2 - 3 Meter an die Spaziergänger herankommen. Nicht ganz so zahm ist das Axiswild, das man als Spaziergänger meist nur aus der Entfernung beobachten kann.


Und noch eine weitere Facette hat der Favoritepark seit wenigen Jahren. Das Betreten des Parkgeländes abseits des Hauptwegs ist inzwischen verboten. Denn die zum Teil alten Bäume können Äste fallen lassen oder zur Gänze umstürzen. Da soll niemand zu Schaden kommen. Und das Totholz wird am Boden liegengelassen als Lebensraum für zahlreiche auf das Totholz angewiesene Tierarten. Also auch ein kleines Stück Wildnis gleich bei der Großstadt Ludwigsburg.

Montag, 26. Juli 2010

Aussicht vom Seilergang der Esslinger Burg


Passt das zusammen: Esslingen als stolze ehemalige Freie Reichsstadt und eine Burg? Nein, natürlich nicht. 

Bei der Esslinger Burg handelt es sich in Wirklichkeit um einen imposanten, auf einer Anhöhe am Hang über der Altstadt gelegenen Teil der ehemaligen Stadtbefestigung. Zwei sogenannte Schenkelmauern führen die Stadtbefestigung auf die Anhöhe hinauf. Sie enden bei zwei Bauwerken, der Hochwacht und dem Dicken Turm. Zwischen der Hochwacht und dem Dicken Turm verläuft horizontal der Seilergang, ein überdachter Wehrgang. 

Vom Seilergang aus bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf die Kernstadt von Esslingen mit dem Neckartal und der Schwäbischen Alb im Hintergrund.

Sonntag, 25. Juli 2010

Geologische Stationen in Stuttgart-Bad Cannstatt, Teil 3 von 3


Heute ist der dritte und letzte Teil des geologische Stationenpfads Stuttgart-Bad Cannstatt an der Reihe. 

Der erste Teil war Thema im Post vom 14.06.2010, der zweite Teil im Post vom 24.06.2010. Der dritte Teil des geologischen Stationenpfads kommt an den Stationen 8, 9 und 10 vorbei sowie auch noch an einigen anderen interessanten Dingen.

Was die Orientierung und die Wegbeschaffenheit betrifft, ist der dritte Teil des geologische Stationenpfads der schwierigste Teil. Für einen Wegteil beim Travertinpark sind gute Schuhe zu empfehlen. Der Weg ist nur etwas für geübte Stadtspaziergänger (was auch immer man darunter verstehen mag). Und ein Teil des Wegs läuft durch sehr einsame Gegenden. Wer damit Probleme hat, sollte den Weg keinesfalls alleine unternehmen.

Samstag, 17. Juli 2010

Zum Bannwald Mietholz

Der Bannwald Mietholz befindet sich auf der Gemarkung der Stadt Sindelfingen im Landkreis Böblingen nahe der Autobahn A8.

Bannwälder sind Gebiete, in denen die Nutzung durch den Menschen unterbleibt. Dort soll sich im Laufe der Zeit wieder Wildnis einstellen.

Ein Wildnisgebiet oder einen Urwald als Attraktion für die Bevölkerung und für Besucher gibt es auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Stuttgart noch nicht. Da sind andere Großstädte bzw. Verdichtungsräume schon viel weiter.

Beispiele :
Der Naturerlebnispark Sihlwald bei Zürich, der Saarkohlenwald bei Saarbrücken, das Schöneberger Südgelände in Berlin, das Erawäldele in Bregenz, der Faberpark in Nürnberg, die Sinai-Wildnis in Frankfurt/Main, der Tyresta-Nationalpark in Stockholm, der Nationalpark Donau-Auen in Wien usw.

Alle diese Städte haben erkannt, dass ein Urwald bzw. Wildnis innerhalb des Stadtgebiets ein wichtiger Standortfaktor ist, der in der Zukunft noch stark an Bedeutung gewinnen wird. Und alle diese Städte helfen der Unesco, die Biodiversitätsstrategie, zu der ein weltumspannendes Netz von Wildnisgebieten gehört, der Großstadtbevölkerung näher zu bringen.

Den Gemeinderäten von Stuttgart kann man es eigentlich nicht verübeln, dass das Thema Wildnis in Stuttgart (noch) nicht präsent ist. Denn diese ehrenamtlich tätigen Volksvertreter müssen sich mit allzu vielen, oft sehr komplizierten Themen herumschlagen. Bei den hauptberuflich auf dem Gebiet des Forsts bzw. des Gartenbaus tätigen Beamten oder Angestellten müsste man jedoch andere Maßstäbe anlegen. Gehört es nicht zum Aufgabenspektrum dieser Staatsdiener, auch Visionen für ein Wildnisgebiet irgendwo in Stuttgart zu entwickeln? Es gibt Städte und Verdichtungsräume, in denen Privatpersonen oder Staatsdiener sich dieser Aufgabe gestellt haben oder stellen (siehe die obige Auflistung).  

Solange es in Stuttgart keine Attraktion Wildnisgebiet gibt, muss man sich im Umland von Stuttgart umsehen. Der Stuttgart nächstgelegene Bannwald im Rahmen des Waldschutzprogramms von Baden-Württemberg ist der Bannwald Mietholz. Er befindet sich nur wenige hundert Meter hinter der Stadtgrenze von Stuttgart im Landkreis Böblingen unmittelbar östlich der Autobahn A8. Der Bannwald Mietholz wurde im Jahr 2002 verordnet und hat eine Größe von 60 Hektar.

Im heutigen Post wird eine Wanderung zum Bannwald Mietholz vorgeschlagen. Ausgangspunkt ist der Katzenbacher Hof, einer der bekanntesten Biergärten von Stuttgart. Er liegt mitten im Wald, ist jedoch mit dem Auto anfahrbar. 

Donnerstag, 15. Juli 2010

Hauptwanderweg 5 des Schwäbischen Albvereins von Ehningen nach Herrenberg


Der Schwäbische Albverein hat in den Siebziger und Achziger Jahren des letzten Jahrhunderts mehrere Weitwanderwege durch Württemberg markiert. Einer dieser Weitwanderwege ist der Hauptwanderweg 5 (HW 5).

Dieser Wanderweg hat auch einen Namen, er heißt Schwarzwald - Schwäbische Alb - Allgäu - Weg. Damit kann man sich bereits ein wenig vorstellen, wie dieser Weg verläuft.

Der HW 5 beginnt in Pforzheim am Nordrand des Schwarzwalds und endet auf dem Schwarzen Grat bei Isny im württembergischen Allgäu. Auf seinem insgesamt 320 Kilometer langen Verlauf führt der HW 5 auch durch einen Teil der Region Stuttgart. Im heutigen Post wird eine Etappe des HW 5 von Ehningen nach Herrenberg vorgeschlagen. Dies ist die 4. Etappe des HW 5 mit einer Länge von 16,5 Kilometer.

Beim HW 5 gibt es allenfalls einen Wehrmutstropfen. Die Markierung wurde in den vergangenen Jahren zwar immer wieder überprüft und aufgefrischt. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Beschilderung der Wege des Schwäbischen Albvereins nicht auf dem heute wünschenswerten Stand ist. Von der Qualität der Wanderwegbeschilderung, wie man sie zum Beispiel inzwischen im Schwarzwald findet, ist der HW 5 weit entfernt. Die Qualitätslabels "Wanderweg Wanderbares Deutschland" oder "Premiumweg" wären für den HW 5 in seinem derzeitigen Zustand unerreichbar. Eine Wanderkarte sollte man dabeihaben, wenn man diesen Weg begeht. 

Montag, 12. Juli 2010

NaturFreunde-Weg Stuttgart-Süd, Teil 2 von 2


Im Post vom 10.07.2010  in diesem Blog haben wir den ersten Teil des insgesamt knapp 7 Kilometer langen neuen Rundwegs NaturFreunde-Weg Stuttgart-Süd unter die Füße genommen.

Heute ist der zweite Teil an der Reihe. Der zweite Teil des Wegs kostet weniger Kraftanstrengung. Denn nun geht es vom Haigst bei Degerloch über die Stuttgarter Halbhöhenlage wieder hinab zum Marienplatz.

Das zur Beschilderung des Wegs im Post vom 10.07.2010 Gesagte gilt auch für den zweiten Teil. Es sind immer wieder Markierungen vorhanden, jedoch reichen sie nicht aus, um den Weg ohne zusätzliche Hilfe gehen zu können. Man muss sich also entweder das Faltblatt zum Weg besorgen (lag vor Kurzem noch an der Pforte im Rathaus Stuttgart aus) oder man vertraut auf die Infos in diesem Blog.

Der zweite Teil des NaturFreunde-Weg Stuttgart-Süd beginnt bei der Stadtbahnhaltestelle Weinsteige (U5 und U6) und führt in einer Schleife durch den Wernhaldenwald, den Weißenburgpark und die Filderstraße zurück zum Marienplatz.

Samstag, 10. Juli 2010

NaturFreunde-Weg Stuttgart-Süd, Teil 1 von 2


Bereits im Post vom 12.06.2010, wo es um den Marienplatz als Ausgangspunkt verschiedener Rundwege ging, habe ich den neuen NaturFreunde-Weg Stuttgart-Süd ("Roter-Socken-Weg") angesprochen. Im Post vom 12.06.2010 habe ich auch angekündigt, dass im Juli 2010 der NaturFreunde-Weg Stuttgart-Süd Thema in diesem Blog sein wird. Der neue Rundweg soll in zwei Posts beschrieben werden.

Allerdings will ich in Zukunft etwas vorsichtiger mit Vorankündigungen sein. Denn die derzeit zu beobachtende Inflation beim Neueinrichten von Wegen führt nicht unbedingt dazu, dass die Zahl der qualitativ hochwertigen Wege zunimmt. Leider macht hier der neue NaturFreunde-Weg Stuttgart-Süd keine Ausnahme. Es gibt zwar eine Markierung und diese Markierung ist an verschiedenen Stellen vorhanden. Es gibt jedoch wichtige Wegverzweigungen, wo die Markierung fehlt. Deshalb kann man den NaturFreunde-Weg Stuttgart-Süd ohne Mitnahme des zugehörigen Faltblatts (bzw. der Beschreibung hier in diesem Blog) nicht gehen und auch nicht empfehlen. Wege jedoch, für deren Begehung man erst ein Faltblatt braucht, haben keine Zukunft, sie werden über kurz oder lang in Vergessenheit geraten.

Nun will ich am Engagement und an den ehrlichen Absichten der Verantwortlichen nicht zweifeln (in diesem Fall die Naturfreunde, Ortsgruppe Heslach), jedoch sollte sich jeder, der zukünftig irgendwelche Wege schaffen will, in der Schweiz oder im Schwarzwald oder in Vorarlberg oder sonstwo über world-class-Wanderwege und deren Beschilderung informieren. 

Nun soll in diesem Blog der NaturFreunde-Weg Stuttgart-Süd trotzdem das Thema sein, allerdings weniger wegen des Wegs als solchem, sondern wegen der Stadtlandschaften, die man im Verlauf des Wegs durchquert. Der NaturFreunde-Weg Stuttgart-Süd ist knapp 7 Kilometer lang. In der ersten Hälfte des Wegs ist ein beachtlicher Höhenunterschied von 180 m im Aufstieg zu bewältigen.

Montag, 5. Juli 2010

Tübinger Straße von S-Mitte nach S-Süd


Die Tübinger Straße verbindet die Stuttgarter Innenstadt bei der Königstraße mit dem Marienplatz in Stuttgart-Süd. Der Name der Straße deutet darauf hin, dass über diese Straße früher die direkte Verbindung zwischen Stuttgart und Tübingen verlief. Das ist heute nicht mehr der Fall. 

Will man heute mit dem Auto von Stuttgart nach Tübingen fahren, verlässt man den Stuttgarter Talkessel über die Neue Weinsteige. Der Name der Tübinger Straße bezieht sich jedoch auf die Zeiten, als es die Neue Weinsteige noch nicht gab. Damals verlief die Verbindung nach Tübingen über die Tübinger Straße bis zur heutigen Paulinenbrücke, dann nach links zum heutigen Österreichischen Platz und weiter über die Hauptstätter Straße zur Alten Weinsteige. Es gab auch ein Stadttor, das ab 1811 Tübinger Tor hieß. Es befand sich gleich am Anfang der Tübinger Straße bei der Einmündung der Kleinen Königstraße.

Die Tübinger Straße ist ca. 1100 Meter lang. Ein Spaziergang entlang der Tübinger Straße ist gerade in diesen Monaten interessant, denn städtebaulich tut sich zur Zeit einiges entlang dieser Straße.