Samstag, 26. September 2009

Bodenlehrpfad Beuren

Im heutigen Post in diesem Blog spazieren wir entlang des Bodenlehrpfads Beuren auf der Esslinger Alb. 

Beuren ist ein überaus schön gelegener Ort im Landkreis Esslingen am Fuße der Mauer der Schwäbischen Alb. Für Besucher ist hier einiges geboten. Dazu gehören ein Thermalbad, ein wichtiges Freilichtmuseum mit Häusern aus vergangenen Jahrhunderten, der Albtrauf mit der Burgruine Hohenneuffen und zahlreiche markierte Rund-, Spazier- und Wanderwege. Auch im Ortskern lässt es sich jetzt wieder angenehm spazieren, nachdem vor wenigen Jahren ein Entlastungs-Straßentunnel in Betrieb genommen wurde.

Eine Besonderheit in der Umgebung von Beuren ist der Bodenlehrpfad. Bei diesem Lehrpfad geht es nicht um Bäume oder Vögel, wie das sonst meist bei Lehrpfaden der Fall ist, sondern um den Boden unter unseren Füßen und genauer gesagt um den ersten Tiefenmeter des Bodens.

Der Lehrpfad beginnt bei den Parkplätzen des Freilichtmuseums Beuren. Die Parkplätze befinden sich an der höchsten Stelle der Straße von Beuren nach Owen (Teck) gleich bei der Abzweigung der Straße auf die Albhochfläche nach Erkenbrechtsweiler. Das erste Teilstück des Lehrpfads führt nach Süden den Albtrauf hinauf und hat mit Hin- und Rückweg eine Länge von 1,3 Kilometern. Das zweite Teilstück führt als Rundkurs um den Engelberg herum und hat eine Länge von 3 Kilometern.

Die Themen der einzelnen Stationen sind folgende:
Station 1: Willkommen, Einführung
Station 2: die Sandgrube - ein Biotop aus zweiter Hand
Station 3: Braunerde-Pararendzina aus Basalttuff
Station 4: Humose Pararendzina aus Weißjura-Hangschutt
Station 5: Kalkhaltiger Braunerde-Pelosol aus Tonen des Oberen Braunjuras
Station 6: Kalkhaltiger Braunerde-Pelosol aus Weißjuramergeln
Station 7: Gley aus Löss und Braunjuramergeln
Station 8: Buckelwiese - Boden in Bewegung
Station 9: Tonreicher Pseudogley aus Braunjuratonmergeln
Station 10: Freilichtmuseum Beuren

Die Profilgruben sind nur jeweils von März bis Oktober zugänglich. Die Profilgrube bei Station 7 ist nur bei Führungen zugänglich. Die Örtlichkeit bei Station 7 ist jedoch stets zugänglich.

Bewertung: dieser Pfad ist auch dann zu empfehlen, wenn man sich nicht so sehr für die vielen Fachbegriffe im Zusammenhang mit der Bodenkunde interessiert. Denn der Wegverlauf durch eine äußerst abwechslungsreiche Landschaft an der Schnittstelle zwischen Albtrauf, Albvorland und Vulkanschloten lässt kaum Wünsche offen und weckt den Wunsch, demnächst mehr von der schönen Landschaft rund um Beuren zu entdecken.


Im Blog "Die Schwäbische Alb und ihre Natur" gibt es eine Übersicht über die Biosphärengebietsgemeinde Beuren. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit Beuren befassen, verlinkt.
Der Ausgangspunkt für den Bodenlehrpfad Beuren befindet sich unmittelbar neben den Parkplätzen des Freilichtmuseums Beuren.

Der Bodenlehrpfad führt zunächst ein Stück den Hang am Albtrauf hinauf und später in einem Kreis um den Vulkanhügel Engelberg herum.

Bei 7 der insgesamt 10 Stationen des Bodenlehrpfads Beuren befindet sich eine offene Profilgrube.

Man kann die Stahltüren in der Grube öffnen. Hinter der Türe blickt man jeweils auf den ersten Tiefenmeter des anstehenden Bodens.

Die Beschilderung des Wegs lässt keine Wünsche offen, das Maskottchen des Wegs ist ein Regenwurm.

Die Erläuterungen bei den Bodenaufschlüssen sind so ausführlich, dass man damit fast das Examen in Bodenkunde bestehen könnte.

Hier blickt man auf die Häuser des Freilichtmuseums Beuren. Dahinter erhebt sich der Albtrauf mit dem Brucker Fels. Das erste Teilstück des Bodenlehrpfads führt über die Wiesen zum Waldrand hinauf.

Eine ehemalige Sandgrube ist jetzt ein Naturdenkmal. Die Sandgrube befindet sich im Bereich eines ehemaligen Vulkanschlots. Im Juragestein der Schwäbischen Alb könnte man sonst keinen Sand abbauen.

Das zweite Teilstück des Bodenlehrpfads führt durch den Sattel zwischen den beiden ehemaligen Vulkanschloten Spitzberg (links) und Engelberg (rechts).

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